Christel Hoberg-Heese
Weit sind die Wege
Frauenbilder der Zeit

Spurensuche ...

zum Inhalt
"Ob meine Anna Ihre Anna werden kann?", fragt sich die Autorin Christel Hoberg-Heese in der Über-Lebens-Erzählung Anna will leben. Einerseits sucht die Protagonistin Anna als "Fremde in einem fremden Land" schon als 14-Jährige die Deportation im 2. Weltkrieg in die Steppenlandschaft Kasachstans zu bewältigen, andererseits muss sie die Rückkehr in den Westen nach Frankfurt als 60-Jährge - jetzt Russlanddeutsche - mit den angedeuteten Integrationsproblemen meistem.

Atmosphärisches Erzählen von tiefer Eindringlichkeit öffnet die Augen für das leidvolle Schicksal der Verschleppten und für die Vorstellungswelt der Menschen in der Steppeneinsamkeit sowie für das ins "Hier gewechselte Drübe".

In der Erzählung Die Tochter wird Angela sowohl in der tragischen Beziehung ihrer ungleichen Eltern zueinander als auch in ihrer persönlichen zu Ralf mit Fragen der Integration unterschiedlicher Kultur- und Lebenskreise konfrontiert.

Gezielt offenbaren die ineinander verflochtenen Parallelhandlungen durch präzise und feinfühlige, zumeist retrospektivische Beobachtungen den Heimatverlust ihrer aus Tansania stammenden schwarzafrikanischen Mutter sowie die gegenwärtige Problemlage der Tochter. Die Mutter vereinsamt in der Welt der Ordnung und Pünktlichkeit des deutschen Vaters in einer kleinen Ruhrgebietsstadt und scheitert letztlich daran in einer großen Katastrophe. Die mütterlich geprägte Tochter scheint in ihrer gegenwärtigen Beziehung zu dem großen Jungen Ralf, "bei dem immer alles ordentlich zugegangen war", ihre notwendige Selbstbefreiung zu finden.

Zwei Erzählungen der leisen Töne mit subtilem Gespür für Innenansichten.

Zu der Autorin
Christel Hoberg-Heese wurde in Plettenberg, im Sauerland, geboren und wuchs auch dort auf. Auf das Abitur in Altena folgten eine Schauspielausbildung, die Heirat und ein dreijähriges Engagement als Schauspielerin an den Städtischen Bühnen Dortmund. Der zu frühe Tod des Ehepartners bedeutete den Beginn eines "zweiten" Lebens, an dessen Anfang das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Dortmund stand. Abgeschlossen wurde es mit der Qualifikation als Diplom-Pädagogin. Die Schwerpunkte ihres Studiums lagen im Bereich der Germanistik, Sprecherziehung und Theaterpädagogik, so dass es ihr möglich war, die musischen Neigungen in ihre erzieherische Arbeit an der Hauptschule in Medebach einzubringen.

1974 erschien ein Kinderbuch im Fischer Verlag, daneben erfolgten Veröffentlichungen von Rezensionen, Kurzprosa und Erzählungen für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Tageszeitungen.


Paperback, 132 Seiten
8,95 €
ISBN:978-3-929931-14-3

 

 


Vorwärts geht es aber...



Gesamtkatalog


Wir hatten eine Kraft
 


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